Coronahilfe Dortmund

Aus der anarchistischen Bewegung heraus ist in der Dortmunder Nordstadt bereits vor 2 Wochen eine Vernetzungsinitiative entstanden, um Menschen zu unterstützen die aufgrund des Covid-19 Virus jetzt Hilfe benötigen. Es wurden mittlerweile vier Telegram Gruppen gegründet, in denen sich zum Teil schon über 200 Menschen organisieren. Zudem gibt es seit einigen Tagen auch eine Telefonnummer, bei der sich Personen die Hilfe benötigen melden können. Ganz konkret wurde dabei beispielsweise schon für gefährdete Menschen eingekauft, es gab Fahrten zum Tierarzt und es wurde technische Hilfe vermittelt.

Wir wollen die Strukturen noch weiter ausbauen und freuen uns daher wenn sich auch in anderen Stadtteilen Gruppen gründen. Ebenfalls freuen wir uns wenn noch weitere Menschen in die bestehenden Gruppen kommen und vorallem ist es uns wichtig, dass die Telefonnummer an möglichst viele Menschen weitergegeben wird. Schliesst euch an, hier sind die Kontaktdaten:

Hilfstelefon: 015731208909 (erreichbar: 11-20 Uhr)

Infokanal (regelmässige Informationen und Hilfreiches zur Coronasituation):
https://t.me/coronainfodo

Coronahilfe Austausch Dortmund:
https://t.me/coronaaustauschdo

Corona Konkrete Hilfe Nordstadt:
https://t.me/coronanordstadt

Coronahilfe Mitte-Ost:
https://t.me/coronadoost

Verbreitet den Beitrag gerne, damit wir viele Menschen erreichen!

Veranstaltung: Plenumskritik

Die guten Linken kommen in den Himmel – die schlechten Linken kommen auf das ewige Plenum. Das Plenum ist von manchen Menschen heilig gesprochen worden, alternative Formen der Organisierung sind kaum bekannt und werden auch schnell argwöhnisch als individualistisch abgetan. Es gibt nun mal auch Kritik am Plenum, von der es sich lohnt inspiriert zu werden, und die Plenumsdynamiken mal kritisch zu hinterfragen. Wir werden folgenden Text dazu lesen und diskutieren: projektwerkstatt.de/index.php?domain_id=1&p=13805.
Wir freuen uns, kontrovers zu diskutieren. Bis dann 🙂

Die Veranstaltung findet am 17.03.2020 von 17-19 Uhr im Black Pigeon statt.

Veranstaltung: Sicherheitskultur

Was ist diese Sicherheitskultur? Wir wollen uns heute einen Ansatz ansehen, wie Menschen die Widerstand leisten, gleichzeitig offen zu Menschen sein können, die neu in die Bewegung kommen. Gleichzeitig soll es trotz offenen Strukturen Zivis, Verfassungsschutz und Staatsschutz schwergemacht werden, Dinge herauszufinden. Wie können wir überhaupt mit der steigenden Bedrohung durch den staatlichen Repressionsapparat klar kommen, ohne uns dadurch in unserem Widerstand einschränken zu lassen? Was brauchen wir, was wollen wir, und was können wir machen, so dass wir wirklich sicher werden? Kommt vorbei, und lasst uns darüber austauschen. Wir werden diesen Text lesen: deepgreenresistance.org/wp-content/uplo… der leider nur auf englisch ist. Es wird möglich sein, jeweils das gelesene auf Deutsch zusammen gefasst zu bekommen – Sprache sollte also keine Barriere sein um teilzunehmen.

Die Veranstaltung findet am 10. März von 17-19 Uhr im Black Pigeon statt.

Redebeitrag auf der Demo nach dem Anschlag in Hanau

Fotoquelle: Mean Streets Antifa Dortmund (Facebook)

Gestern waren wir gemeinsam mit etwa 700 Menschen in Dortmund auf der Strasse, um nach dem schrecklichen Anschlag von Hanau ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts zu setzen.
Auf der Demonstration haben wir eine Rede gehalten, die wir im Folgenden dokumentieren möchten:

Die Nachricht über den gestrigen rechten Terroranschlag erzeugt Fassungslosigkeit, Mitgefühl, Ohnmacht und Wut!

Fassungslosigkeit, dass es wieder einen rechten Terroranschlag gab, dass wieder 10 Menschen sterben mussten, weil diese nicht in das Weltbild des Täters passten.

Mitgefühl mit den 10 Opfern, ihren Familien und Freund*innen. 10 Menschen wurden aus dem Leben gerissen, wurden ihrer Familie und Freund*innen auf brutale Weise entrissen.

Unsere Solidarität gilt den ermordeten Menschen und den Menschen, die nun um sie trauern müssen! Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die von Rassismus, Antisemitismus und rechtem Terror betroffen sind!

Ohnmacht, weil es wieder zu einem rechten Anschlag gekommen ist, weil wieder Menschen ermordet wurden, weil wir es wieder nicht nicht verhindern konnten, dass zu den mindestens 183 ermordeten Menschen in Deutschland seit 1990 durch rechte Täter*innen weitere 10 Menschen sterben mussten.

Unbeschreibliche Wut auf den Täter, auf alle, die rechtes Gedankengut verharmlosen, Wut auf die, die sich nicht gegen Rassismus, Antisemitismus und alle anderen Diskriminierungsformen positionieren, Wut auf die, die marginalisierten Menschen nicht zuhören wollen!

Dieser rechte Terroranschlag reiht sich ein in eine lange Liste von rechter Gewalt, rechtem Terror.

Es ist kein „Einzelfall“! Rassismus tötet, in Hanau, Halle, Dortmund, Mölln, Solingen, Nürnberg, Rostock, München. In Deutschland, Europa und weltweit!

Lasst uns Ohnmacht in Wut umwandeln! Lasst uns unsere Wut nutzen! Wir sagen Nazis den Kampf an und werden konsequent weiter gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung kämpfen!

Anarchistische Gruppe Dortmund

Anarchistisches Kennenlerntreffen

Ordnung ohne Herrschaft? Kapitalismus überwinden? Oder doch auf die SPD hoffen? Wie kann eine befreite Gesellschaft aussehen?
Und was war eigentlich vor (ziemlich genau) 100 Jahren im Ruhrgebiet los?
Zu diesen und weiteren Fragen gibt es potentiell viel zu erzählen und zu diskutieren. Den Raum dazu wollen wir am 01. März ab 15
Uhr im Black Pigeon (Scharnhorstraße 50, 44145 Dortmund) mit einem anarchistischen Kennenlerntreffen schaffen. Dabei spielt es keine Rolle ob du schon seit 10 Jahren
Anarchist*in bist oder gerade zum ersten mal damit in Berührung kommst.
Das Programm gestaltet sich so, dass wir uns nach kurzer Eröffnung in kleine Gruppen aufteilen und über verschiedene Fragestellungen bzw. Themen ins Gespräch kommen. Zwischendurch wird immer mal wieder rotiert, so dass am Ende alle miteinander gesprochen haben (Speed-Dating Methode).
Anschliessend wird es für interessierte Personen die Möglichkeit geben, unsere Gruppe näher kennenzulernen. Wir
werden über unsere politische Arbeit berichten und Möglichkeiten aufzeigen, sich dem anzuschliessen 😉

Veranstaltung: Militanz

Heute geht es darum, abzuwägen welche Strategien und Taktiken sinnvoll und erstrebenswert für die nächsten Jahre sind. Es gibt Gruppen, wie zum Beispiel “Extinction Rebellion” aber auch “Ende Gelände” die sich einem selbstbezeichneten “gewaltfreiem” Widerstand verschrieben haben. Dem gegenüber steht ein militanter Ansatz, der eine Bandbreite von Taktiken bevorzugt, und sich nicht von “moralischen” Urteilen einengen lässt. Wir wollen heute Auszüge von Peter Gelderloos Buch: “How Nonviolence protects the State” lesen und die Thesen die darin aufgestellt werden diskutieren. Das gesamte Buch könnt ihr hier nachlesen: https://theanarchistlibrary.org/library/peter-gelderloos-how-nonviolence-protects-the-state#toc1 Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion.
 
Die Veranstaltung findet am 18.02.20 von 17-19 Uhr im Black Pigeon statt.

Diskussionsveranstaltung: Proteste erschüttern die Welt

Proteste erschüttern die Welt. Während (in westlichen Ländern) die Klimastreiks laufen, haben sich in den letzten Wochen und Monaten auf der ganzen Welt riesige Protestbewegungen entwickelt, die fast gleichzeitig ihre Regierungssysteme angreifen. Besonders wichtige Zentren dieser Bewegungen sind Lateinamerika und die arabische Welt. Die Gründe sind stagnierende Löhne, hohe Arbeits- und Obdachlosigkeit, eine junge Bevölkerung ohne Jobchancen. Chile, Algerien, Sudan, Libanon, Iran… viele dieser Länder sind vom Verkauf von Rohstoffe abhängig: Die Leute erwarten sich von den Rohstoffprofiten endlich bessere Lebensbedingungen, aber sie führen nur zu Korruption und noch mehr Ungleichheit – und jetzt fallen auch noch die Rohstoffpreise.

Die Bewegungen sind beeindruckend in ihrer Breite, den dahinterstehenden organisatorischen Fähigkeiten und ihrer Gleichzeitigkeit.
Bisher bleiben sie auf den nationalen Kontext beschränkt und es ist noch unklar, welche Vorstellungen von einer anderen Zukunft aus ihnen entstehen werden.

Auf den ersten Blick wirken diese Proteste den Klimastreiks entgegengesetzt: oft sind sie gegen hohe Lebenshaltungskosten und Benzinpreise gerichtet. Doch der Umgang mit Umweltzerstörung und Klimawandel sind genauso Thema der Bewegungen wie die Wut über die unfassbare Selbstbereicherung der Eliten. Im Irak beispielsweise ist täglich spürbar, dass die Ölförderung das Trinkwasser vergiftet. Die Gelbwesten in Frankreich haben diesen Zusammenhang so formuliert: »Das Ende der Welt und das Ende des Monats(lohns) haben die gleichen Ursachen: Die Kapitalisten leben über unsere Verhältnisse!«

Wir wollen über diese Punkte diskutieren (und die Bewegungen in Lateinamerika und im Irak / Iran als Beispiele nehmen). Steigen mit ihnen die Chancen einer Veränderung zum Besseren, die heute nur noch weltweit vorstellbar ist?

Die Veranstaltung findet am 04.02.2020 von 17-19 Uhr im Black Pigeon (Scharnhorstraße 50, 44145 Dortmund) statt.

Veranstaltung: 26 Jahre Resistencia – wo steht der zapatistische Widerstand heute?

„26 Jahre Resistencia – wo steht der zapatistische Widerstand heute?“

Am Neujahrstag 1994 ertönte im Südwesten Mexikos ein unüberhörbares „Ya Basta!“ („Es reicht!“), als sich die Zapatistas in einem bewaffneten Aufstand gegen die Unterdrückung und Ausbeutung der Kleinbäuer*innen in Chiapas stellten.
Das gerade in Kraft getretene NAFTA-Abkommen, Produkt der neoliberalen Politik der nordamerikanischen Staaten, bedrohte ihre gesamte Lebensgrundlage.
Dieser Tag markierte den Beginn der autonomen Bewegung in Chiapas, die bis heute „la digna rebeldía“ („den würdevollen Widerstand“) lebt.

Mit diesem Vortrag soll die historische Entwicklung der zapatistischen Bewegung betrachtet werden, um im Weiteren den Fokus auf die momentanen Fragestellungen zu legen, die sich die Zapatistas 26 Jahre nach ihrem Aufstand stellen.

Die Veranstaltung findet am 28.01.2020 von 17-19 Uhr im Black Pigeon statt.

Jahresbericht 2019

Wie schon im letzten Jahr, wollen wir auch dieses Mal am Jahresende einen Blick zurückwerfen auf unsere Aktivitäten und das politische Feld in dem wir uns bewegt haben.

fff

Anfang des Jahres etablierten sich bundesweit die Fridays for Future Demonstration. Auch in Dortmund tat sich etwas, so riefen einige junge Menschen für den 18. Januar zu einer ersten Kundgebung auf. Nach zwei Kundgebungen (und einer unangemeldeten Demonstration) bildete sich eine Ortsgruppe die von nun an jeden Freitag eine Demonstration durch die Innenstadt organisierte. Wir waren dabei auch regelmäßig am Start, haben zahlreiche Demonstrationen mit einer Lautsprecheranlage unterstützt, ein Flugblatt zu den Klimastreiks geschrieben und zu einem offenen Diskussionstreffen eingeladen. Ab und an entstand auch spontan ein kleiner antikapitalistischer Block bei den Demos. Nach dem Sommer zeigte sich, dass die Zahl der Teilnehmenden langsam schrumpfte. Ausnahmen waren die beiden Großdemonstrationen im September und November mit mehreren tausend Teilnehmenden. Dennoch hielt die Dortmunder Gruppe bis Ende November mit ihrem Wochenrhythmus durch, seit dem Dezember gibt es nun nur noch monatliche Demonstrationen. Allerdings sind dabei auch noch die Dortmunder Parents for Future zu nennen, die ebenfalls schon seit dem Frühjahr monatlich demonstrieren.

Ende Februar gründete sich aus unserer Gruppe heraus das offene feministische Cafe „Cafem“. Zur ersten Veranstaltung mit Kirsten Achtelik, die aus ihrem Buch zu den Themen Pränataldiagnostik, Behinderung und Abtreibung berichtete, fanden sich direkt fast 30 Menschen im Black Pigeon ein. Auch die folgenden Veranstaltungen, unter anderem zu schwarzem Feminismus, Weiblichkeit im Klassenkampf und zum Konzept „radical Softness“ waren allesamt gut besucht. Im Laufe des Jahres schlossen sich auch Menschen außerhalb unserer Gruppe dem Cafem-Kollektiv an und mittlerweile ist die Gruppe komplett unabhängig von den Strukturen der AGDo. Das ist eine gute Entwicklung und die ersten Veranstaltungen für 2020 sind in Vorbereitung.

1mai

Das Frühjahr stand dann ganz im Zeichen der Planung für die diesjährige anarchistische 1. Mai Demonstration. Diese organisierten wir gemeinsam mit der Anarchistischen Gruppe Essen und der Schwarzen Ruhr Uni Bochum. Es fanden sich wie im Vorjahr wieder etwa 250-300 Leute ein. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass viele Menschen sich dem wichtigen Protest in Duisburg gegen die Nazis angeschlossen haben, und daher nicht rechtzeitig zu unserer Demo da waren. Passend zur Europawahl demonstrierten wir unter dem Motto „Klassenkampf statt Wahlspektakel“. Unsere Route verlief dabei vom Westpark in Richtung Innenstadt, mit einer Zwischenkundgebung beim Hauptbahnhof bis ins Dortmunder Hafenviertel, wo eine Abschlusskundgebung am Black Pigeon folgte. Zum gemütlichen Ausklang gab es dann noch warmes Essen und Musik. Insgesamt ein gelungener Tag, im Vergleich zum Vorjahr zeigten sich jedoch die Cops unentspannter, so wurde die Demonstration mehrmals aus nicht nachvollziehbaren Gründen angehalten. Dabei wurden Personen rausgezogen, die ihre Personendaten abgeben mussten.

Neben einigen anderen Redebeiträgen gab es bei unserer anarchistischen 1. Mai Demonstration auch einen Auftritt von „Niemand“. Wir haben die Wahlkampfkandidatin Niemand zur Europawahl aufgestellt, da sie sich um alle wichtigen Themen unserer Zeit kümmern möchte. Unter anderem will Niemand den Rechtsruck stoppen, Niemand das Klima retten und Niemand das Patriarchat abschaffen. Niemand war Teil unserer diesjährigen Anti-Wahl Kampagne zur Europawahl, neben dem oben genannten Auftritt gab es noch eine Veranstaltung zur Wahlkritik, ein Kennenlerntreffen und eine aktualisierte Broschüre zur Thematik („Gegen die Illusion der Wahlen“). Außerdem tauchten – wie sich das für einen Wahlkampf gehört – auch etliche Plakate von Niemand in Dortmund auf. Zudem zeigte sich Niemand mit mehreren Infoständen bürgernah und präsentierte sich zusätzlich auch auf Twitter mit einem eigenen Account.

parkfest

Nach der Demo zum 1. Mai wollten wir auch in diesem Jahr wieder ein anarchistisches Parkfest im Blücherpark veranstalten. Dazu haben wir uns einen Samstag im Juni ausgeguckt. Es gab wieder ein Musikprogramm mit verschiedenen Acts, etliche Infostände von unterschiedlichen Gruppen oder Einzelpersonen, einige Essenstände und viele Spielmöglichkeiten für die Kinder. Bis auf kleine Kritikpunkte sind wir absolut zufrieden mit der Umsetzung. Das Fest war nochmal ein bisschen größer als im Vorjahr. Dabei war besonders schön, dass dieses Mal deutlich mehr Angebote für die Kinder vorhanden waren. An dieser Stelle auch nochmal einen herzlichen Dank an Alle, die bei unserem Parkfest mitgewirkt haben. Ohne die zahlreiche Hilfe die wir erhalten haben, wäre dieses Fest nicht möglich gewesen. Kleiner Spass am Rande: Die CDU hats verschlafen und fühlte sich dann einige Tage später genötigt per Anfrage in der Bezirksvertretung nochmal nachzuhorchen, ob auch alle Ordnungs- und Gesundheitsrechtlichen Maßnahmen kontrolliert wurden und was dafür getan wird, den Anarchist*innen die freiheitlich-demokratische Grundordnung näher zu bringen.

vsd

Nach einigen ruhigeren Wochen stand dann Anfang August mit dem Vegan-Street-Day nochmal eine etwas größere Veranstaltung auf dem Programm. Der VSD fand neben der Dortmunder Reinoldikirche statt. Dabei organisierte die AG Total Liberation, eine Arbeitsgruppe innerhalb unserer Gruppe, einen nicht-kommerziellen Bereich. In diesem war unsere Gruppe gemeinsam mit dem Black Pigeon, Cafem, dem Infoladen Wuppertal, den anarchistischen Tierbefreier*innen Dortmund & Bochum und weiteren Projekten vertreten. Unser Beitrag als Gruppe war ein großer Essenstand, der sich im Laufe des Tages schnell leerte. Ebenfalls Teil des nicht-kommerziellen Bereichs war eine Bühne, auf der über verschiedene Themen berichtet und Kinderprogramm geboten wurde.

Zu Herbstbeginn startete dann die Dortmunder Naziszene eine große Jammertour durch die Nordstadt. Vorrausgegangen war dem, dass verschiedene Akteure gemeinsam mit der Polizei mehrere große Nazi-Grafitis entfernt hatten. Die darauffolgende einkalkulierte Provokation der Nazis mit ihren insgesamt sieben Aufmärschen führte zu großem Protest innerhalb der Nordstadt. Anfangs gelangen noch Blockaden, die jedoch mit der Zeit aufgrund riesiger Polizeiaufgebote nicht mehr möglich waren. Nach einer dieser Blockaden wurde – entgegen der Worte des Polizeipräsidenten Lange – eine Personalienfeststellung durchgeführt. Dafür fanden sich andere Protestformen, unter anderem organisierten Menschen aus der Nordstadt spontan eine Demo vom Borsigplatz zum Hauptbahnhof, zu der etwa 700 Menschen kamen. Außerdem erwähnenswert ist sicher auch das kurzfristig von Anwohner*innen geplante und durchgeführte Nachbarschaftsfest auf dem Nordmarkt. Wir waren bei alldem auch irgendwie mitten drin und haben uns verschiedenartig bei den Gegenprotesten eingebracht, teilweise waren ja auch Gegenkundgebungen direkt am Black Pigeon angemeldet, da die Nazis durch das Hafenviertel zogen. Irgendwann war der Spuk dann vorbei, die daraus entstandenen neuen Vernetzungen innerhalb der linksradikalen Szene in Dortmund und die vielen neu dazugekommenen Leute werden aber bleiben.

Was war sonst noch? Wir bespielen weiterhin jeden Dienstag von 17-19 Uhr das Black Pigeon. Die Veranstaltungen sind wie gewohnt sehr unterschiedlich, von Spielenachmittag, über Quiz und Diskussionsrunde bis hin zu Vorträgen war wieder alles dabei. Ein paar Sachen die nicht so gut liefen gab es auch, so waren die anarchistischen Wanderungen, die wir gemeinsamen mit Aktiven von die plattform organisierten, nicht mehr gut besucht. Auch die ein oder andere Veranstaltung floppte, aber das gehört wohl irgendwie auch dazu.

Was unsere Gruppe an sich betrifft, können wir sagen, dass im Laufe des Jahres wieder einige neue Menschen dazugekommen sind. Leider haben auch ein paar Menschen aus unterschiedlichen Gründen die Gruppe verlassen. Einige davon treffen wir aber erfreulicherweise noch ab und zu in unserem (anarchistischen) Umfeld an 🙂
Ansonsten gab es auch Intern einige Veränderungen, so haben wir z.B. unser Plenumskonzept verändert.
Ebenso noch eine Erwähnung wert sind die gemeinsamen Gruppenabende, die ab und an stattfanden und sicher ein guter Ausgleich zur gemeinsamen politischen Arbeit waren.

Für das kommende Jahr gibt es schon einige Ideen, die wir bald angehen werden. Eine davon ist die Fortsetzung der Anarchistischen Rundreise, bei der wir bereits Ende 2017 bzw. Anfang 2018 Anarchismus Einführungsveranstaltungen in Dortmunder Stadtteilen gemacht haben. Es gibt noch eine längere Liste mit Stadtteilen die wir noch nicht besucht haben. Das wollen wir bald ändern 😉
Ebenfalls wollen wir weiterhin offen sein für neue Menschen, die sich als Anarchist*innen verstehen oder mit der Idee des Anarchismus sympathisieren. Bei Interesse sind wir immer dienstags von 17-19 Uhr im Black Pigeon anzutreffen.

Das war unser diesjähriger Jahresrückblick. Der Form halber bleibt noch zu sagen, dass nicht alle unsere Aktivitäten im Bericht untergebracht wurden, da es sonst zu lang geworden wäre. Insbesondere kleinere Aktionen wurden nicht näher beschrieben. Wer nochmal im Detail nachlesen möchte was sonst noch so lief, dem sei unsere Homepage bzw. der Facebookaccount empfohlen. Ausserdem haben wir desöfteren mal unsere Kamera mitgenommen, so sind einige Video entstanden die ihr hier findet.

Ihr hört von uns,

Anarchistische Gruppe Dortmund im Dezember 2019

Winterspecial am 24.12.

Weihnachten das Fest des Ausschlusses! Es wird das Fest der Liebe genannt, und gleichzeitig können Menschen nicht dran teilnehmen, die kein Geld haben. Wer öffnet denn schon das eigene Wohnzimmer am “Heiligen Abend”, für Menschen die nicht so priviligiert sind? Wir wollen es anders machen, und veranstalten am 24.12. ab 17 Uhr einen offenen Abend für alle. Kommt vorbei, für Essen und Trinken ist gesorgt.

Die Veranstaltung findet am 24.12.19 ab 17 Uhr im Black Pigeon statt.